Der neue Weg zur individuellen Arzneimitteltherapie


Schwere Arzneimittelnebenwirkungen rangieren zur Zeit an 5. Stelle der Krankheitshäufigkeiten und verursachen ca. 6% aller Krankenhauseinweisungen.
Die Wirksamkeit und die Verträglichkeit von Medikamenten variiert von Mensch zu Mensch. Einige Patienten benötigen von einem Arzneimittel deutlich mehr oder weniger als die Standarddosis, bei anderen versagt die Therapie vollständig oder es treten unerwünschte Nebenwirkungen auf.

Die Pharmakogenetik beschäftigt sich mit dem Einfluss der genetischen Ausstattungen des Patienten auf die Arzneimittelwirkung. Die Pharmakogenetik bietet eine Hilfestellung in der Arzneimitteltherapie, in Abhängigkeit vom genetsichen Status des Patienten die Pharmakotherapie zu optimieren. Unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) sollen minimiert werden.

Je nach Enzymausstattung (überwiegend in der Leber) werden Pharmaka unterschiedlich schnell verstoffwechselt (metabolisiert). Die verschiedenen Metabolisierungstypen werden in folgende Kategorien eingeteilt:

PM = poor metabolizer (verlangsamte Metabolisierung)
IM = intermediate metabolizier (leicht erniedrigte Metabolisierungsgeschwindigkeit)
EM = extensive metabolizer (normale Metabolisierung)
UM = ultra rapid metabolizer (ultraschnelle Metabolisierung)

Die Abb. zeigt die notwendige Standarddosis eines Medikamentes in Abhängigkeit von verschiedenen Metabolisierungstypen für den genetischen Polymorphismus CYP2D6. Z.B. benötigt der Metabolisierungstyp PM nur die Häfte einer vorgegebenen Dosis, während UM mehr als die doppelte Dosis einnhemen muss, um den therapeutischen Wirkspiegel zu erreichen. (Abb. nach Kirchheiner, J. (2004) )

 

Der Nutzen der Pharmakogenetik:

  • individuelle Dosierung
  • bessere Wirksamkeit
  • weniger Nebenwirkungen
  • weniger Kosten

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